2024
«Ds Vreneli ab em Guggisberg»
Theaterstück von Markus Keller
Urner Mundartfassung und Regie: Joe Arnold
S isch äben e Mönsch uf Ärde – Simelibärg!». Mit diesen Worten beginnt das wohl bekannteste Schweizer Volkslied, über «ds Vreneli ab em Guggisberg».
Nicht immer durfte das «Vreneli-Lied» gespielt werden. Schweizer Söldner, anno dazumal, durften das Lied nicht singen. Warum? Das Lied ist dermassen melancholisch, dass es in der Fremde Heimweh ausgelöst und die Soldaten zur Heimkehr bewegt habe.
Gäbe es doch auch heute auf all den Kriegsschauplätzen solche Melodien, die die Soldaten zur Heimkehr bewegen würden!
Zum Lied gibt es heute weltweit verschiedenste Versionen und die Legende um die Liebesgeschichte zwischen Vreneli und Hansjoggeli bildet den Hintergrund verschiedener Theaterstücke. So auch im Stück von Markus Keller.
Im Dorf Guggisberg treffen sich an einem Sommerabend im Jahre 1660 in der Wirtschaft vier junge Burschen, während draussen ein Werber Söldner für den französischen König sucht. Die Wirtin ist froh über die neue Aushilfe Vreneli, welche mit ihrer Anmut die Gäste bezaubert. Vreneli hat vor einigen Jahren ihren Vater im Bauernkrieg verloren und lebt zusammen mit ihrer Mutter Resi auf dem Lindenhof. Die Witfrau kann die vom Landvogt erhobenen Steuern nicht bezahlen und verschuldet sich deshalb bei ihrem Beistand, dem Ammann, der zugleich Vormund von Vreneli ist. Als Vreneli sich zu den jungen Gästen setzt, verlieben sich Daniel und Hansjoggeli auf der Stelle in sie. Daniel, welcher zu diesem Zeitpunkt noch mit Änni zusammen ist, gedenkt seinen Vorteil auszunutzen, ist er doch der Sohn des Ammanns. Hansjoggeli dagegen, ein Kleinbauer, getraut sich kaum, Vreneli den Hof zu machen.
In diesem Moment entdecken die Wirtsleute, dass aus ihrem Vorratskeller Brote und Würste gestohlen wurden und die jungen Leute beschliessen, gemeinsam Jagd auf die Diebe zu machen. Als die Wirtin kurz darauf in die Gaststube zurückkehrt, macht sie dort eine Entdeckung, welche schlussendlich eine Geschichte in Gang setzt, die zu dem tragischen Schicksal von Vreneli und Hansjoggeli führt.
Joe Arnold, Regisseur
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